#64 Hilfe in Canmore, Alberta

Die gute Nachricht war, dass Tini das erste Mal fieberfrei geblieben war. Dafür hat sie starke Halsschmerzen bekommen, so dass die Nacht um 7:00 zu Ende war. Wir wollten allerdings eh noch mit dem deutschen Reiseanbieter, über den wir den RV  gebucht hatten, telefonieren und auch Rat bei unserer Haftplichtversicherung einholen. Aufgrund der Zeitverschiebung war es daher ganz gut, dass wir so früh hoch waren, denn so konnten wir das schon mal erledigen. 

Um kurz vor 9:00 rief Gott sei Dank auch schon Peter aus Vancouver von Canadream an. Wir schilderten ihm nochmal, was geschehen war und er erklärte uns, dass dies ein Spezialglas war, dass man eigentlich erst bestellen müsste. Er hätte zwar eins in Vancouver als Ersatzteil da, aber Vancouver war nun nicht gerade um die Ecke von uns. Die nächste Vermietungsstation war in Calgary; 1,5h von uns entfernt. Peter wollte daher mal dort anrufen und fragen, ob wir dort ein neues Fenster bekommen könnten.

Nach einer Stunde kam dann der Anruf. Calgary hatte unser Fenster nicht auf Lager und es müsste bestellt werden. Peter war aber super und hat in dem nächstgelegenen Ort eine Glass-Autowerkstatt aufgetrieben, die natürlich nicht unser Spezialfenster hatten, aber bereit waren uns nachmittags ein Plexiglas einzusetzen. Um 14:30 hatte Peter uns einen Termin vereinbart und bereits mit der Werkstatt vereinbart, dass die Rechnung an Canadream geschickt wird. Gleichzeitig verabredeten wir uns mit Peter in 1,5 Wochen in Vancouver, dass er uns das Fenster einsetzen konnte. 

Das war schon mal super. Nun war nur noch das Corona-Problem. In Alberta gab es ja keine Quarantäne- oder Isolationspflicht. Es gab lediglich die Pflicht, eine Maske 5 Tage nach erstem positiven Test zu tragen, wenn man im öffentlichen Raum mit anderen war. Die 5 Tage-Isolation war lediglich eine Bitte der Provinz. Das heißt, eigentlich konnten wir da hinfahren und Kilian bräuchte nicht mal eine Maske tragen. Das fühlte sich aber so falsch an und wir wollten fair gegenüber den Mitarbeitenden sein. Also riefen wir vorher an und teilten mit, dass wir eben Corona hatten, daher etwas früher kommen würden, damit wir alles noch desinfizieren und lüften konnten und fragten, ob das okay für sie sei. Der nette Mitarbeiter am Telefon meinte nur, dass das kein Problem sein sollte und sie auch mit Desinfektionsspray nochmal bei gehen würden. 

Wir fuhren also um 14:00 hin und auf dem Weg trafen wir noch eine Wapitikuh. Bei der Werkstatt angekommen rissen wir die Fenster und Tür auf, setzen FFP2-Masken auf und reinigten unseren Camper mit Desinfektionsmittel. 

Kilian übernahm dann das Gespräch mit dem Mitarbeiter; anscheinend hatten wir uns mehr Sorgen über unsere Erkrankung und die mögliche Ansteckung gemacht, denn eine Maske meinte dort niemand tragen zu müssen, obwohl wir extra anriefen. Es würde einige Stunden dauern, hieß es. 

Wir bekamen Gott sei Dank schnell einen abgelegenen Platz mit Stühlen, da Tini noch sehr schlapp war. Kilian holte noch Tee bei Starbucks und ein Sandwich, so dass wir 2h gut rumkriegten. Wir konnten uns sogar noch Internet vom Starbucks sneaken und endlich wieder unseren Blog aktualisieren.

Nach 2h war unser Camper wieder schick; die Plexiglaswand war drin. Klar, sie war halt nicht so super im Sitz wie das Originalglas, doch reichte es voll und ganz, um die Woche bis Vancouver zu überstehen. 

Gegen 17:00 waren wir endlich wieder auf dem Campingplatz und Tini konnte sich weiter ausruhen. Es gab Nudelsuppe und einen Filmabend. Kurz nach Sonnenuntergang gingen wir nochmal über den Campingplatz, um den Müll wegzubringen. Heute war unser letzter Abend auf dem Campingplatz in Banff bevor es morgen weiterging. Wir hatten uns so auf unsere Tage in den Rocky Mountains gefreut und nun konnten wir die meiste Zeit gar nicht raus in die Natur. Aber in knapp 3 Wochen waren wir erneut hier – hoffentlich mit besserer Gesundheit. 

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