#18 Inside Passage

Um 5:00 riss uns der Wecker aus dem Schlaf. Dem unruhigen Schlaf. Doch daswussten wir vorher, denn die Frau am Terminal sagte uns schon gestern, dass es „a little bit noisy“ werden würde, da nachts bereits der Fährbetrieb einsetzen würde.
Mit noch halb geschlossenen Augen machte Tini uns Kaffee, schmierte Stullen und packte Snacks ein, während Kilian draußen den RV für die Fährfahrt fertig machte. Wir bekamen am Vorabend die Ansage, dass um 5:45 wir so weit ready sein mussten, dass wir aufs Schiff fahren könnten. Um ca. 6:00 wurden wir nochmal kontrolliert und durften als einer der ersten auf die Fähre rauf.
Als der Motorhome gut und sicher stand, wurden noch Anti-Wegfahr-Keile angebracht und wir durften aufs Passagierdeck. First things first ging es erstmal ins Bordrestaurant frühstücken – und mehr Kaffee trinken. Die vorher teils noch schläfrige Stimmung hellte sich auf und so genossen wir Eggs Benedikt mit einem bereits fantastischen Blick.
Danach wollten wir unsere reservierten Plätze in der Aurora Lounge anschauen. Die Aurora Lounge ist eine mit Liegesesseln und kompletter Glasfront ausgestattete Panoramalounge, in der man sich für 40 CAD einen Platz reservieren und somit den besten Ausblick genießen konnte. Denn wir hatten eine Mission – Wale sehen!
Pünktlich um 7:30 legte das Schiff ab und wir begannen die wunderschöne, aber lange (16h) Fährfahrt in der Inside Passage in den Norden von British Columbia. Die Fährfahrt windet sich durch Fjorde, Buchten sowie Kanäle und führt einen durch die schönsten Küstenlandschaften West Kanadas. Die Fährfahrt ist sehr beliebt, so dass sie immer ausgebucht ist und man mit Auto oder gar Motorhome keine Chance hat, kurzfristig einen Platz zu bekommen. Wir hatten daher auch schon im Januar 2022 alles gebucht.
Relativ schnell hat man auch schon die ersten Fontänen aus dem Meer schießen gesehen – Wale! Wir haben die gesamte Fährfahrt über Delphine, Orcas und Wale gesehen. Meist immer nur kurz und von weitem; doch ein schönes Foto gelang. Wir haben uns die Zeit mit Podcasts vertrieben, damit wir weiterhin die schöne Aussicht genießen konnten.
Auch wenn man sich auf dem Schiff gut beschäftigen konnte und es leckeres (und sogar für Schiffspreise relativ günstiges) Essen gab, so wurde es gegen Ende doch wirklich zäh und man sehnte das Ende herbei. Um 0:00 legten wir endlich am Hafen von Prince Rupert an. Wir hatten bereits von Deutschland aus einen Campingplatz in der Nähe, im Prudhomme Provincial Park, gebucht. Die Fahrt dauerte 20min, doch kam diese einem bei stockfinsterer Nacht und übermüdetet mega lange vor. Während dieser Fahrt dachten wir noch „Mensch, hauptsache da hat sich jetzt nicht jemand auf unseren Platz gestellt“… Die erste Hürde, den Platz im Provincial Park zu finden, nahmen wir noch, die zweite Hürde kam ad hoc, als wir unseren Platz nicht unbesetzt vorfanden. Doch der Park Operator war sofort zur Stelle und regelte die Angelegenheit, so dass wir um 1:30 endlich im Bett lagen und schlafen konnten.
















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