#23 Hilfe in Whitehorse

In der Nacht war es laut gewesen und wir hatten nicht sonderlich gut geschlafen. Das einzige Gute, wenn man auf einem Supermarktparkplatz schläft, ist neben der Kostenfreiheit, die Tatsache, dass man direkt Frühstück holen kann. Mit frischem Brot, Saft und etwas Aufschnitt kochten wir uns im Camper Kaffee und führten Krisengespräche, was wir jetzt noch im Kampf gegen die Mücken unternehmen könnten. Fakt war, dass wir schon vieles probiert hatten – wir hatten Klebestreifen aufgebammelt, die Türen und Fenster geschlossen gehalten, den ganzen Camper ausgeräuchert, uns permanent eingedieselt, den Camper von außen eingesprüht – und dennoch kamen die Viecher irgendwie rein. Da wir die Probleme auf Vancouver Island überhaupt nicht hatten, stand auch im Raum, die Reise nach Alaska abzubrechen und wieder gen Süden zu fahren. Oder vielleicht ganz woanders hin und wieder nach Kalifornien zu reisen. Aber das verschlugen wir sofort wieder; wir wollten nach Alaska und danach die Zeit in den Rockies genießen!
In Whitehorse gibt es auch eine Station unseres Wohnmobil-Vermieters, den wir jetzt aufsuchen und um Rat fragen wollten. Dort angekommen, war man sehr hilfsbereit und ganz verwundert, dass wir solche Probleme hatten, denn das war – Gott sei Dank – nicht normal. Ein Mitarbeiter kletterte direkt auf die Leiter, um unseren Slide Out von außen zu begutachten, eine andere Kollegin schaute sich von innen die Abdichtungen an. Die großen Löcher an den Ecken des Slide Outs seien wohl nicht normal und hier kamen die Biester rein. Die Mitarbeitenden lösten das Problem, in dem sie Gaffer Tape auf die Schlitze und Löcher klebten. Hoffentlich ist das Kapitel Mücken im Camper damit abgeschlossen.
Danach ging es für uns zurück nach Downtown Whitehorse. Wir wollten hier im Canadian Tire, ein großer Baumarkt, uns dennoch für Plan B rüsten und eine elektronische Fliegenklatsche kaufen. Plan B war der Kauf eines riesigen Moskitonetzes für das Bett. Auch kauften wir bei Canadian Tire eine kleine Handschaufel und eine Goldwaschpfanne. Das Sabbatical ist teuer und das Geld muss ja irgendwie wieder rein. 😉
Bei Save-on-Foods kauften wir noch ein paar frische Lebensmittel und setzten uns danach in einen Starbucks, um die Blogbeiträge hochzuladen.
Gegen frühen Nachmittag fuhren wir dann unseren Campingplatz an, der direkt an der Vermietungsstation war und den wir vormittags schon gebucht hatten. Wie eigentlich immer kommt man schnell mit seinen Nachbarn ins Gespräch. Heute lernten wir ein Ehepaar aus Alberta kennen, die für einige Wochen in Whitehorse blieben, um auf einem First-Nations-Kunstfestival ehrenamtlich mitzuhelfen. Wir tauschten uns noch über unsere bisherigen und kommenden Routenziele aus, bevor wir dann wieder in den Camper gingen, um noch ein paar Sachen für Alaska und die Strecke bis hin zu den Rockies zu planen. Wir haben heute auch (vermutlich) ein großes Highlight unseres Trips gebucht – eine 6h Bootstour um die Kenai Halbinsel, in der man zwei aktive Gletscher besucht und einiges an Wildlife beobachten kann. Momentan überlegen wir auch einen Rundflug auf den Denali mit Gletscherlandung zu machen. Aber der Spaß hat es ordentlich in sich ($$$), auf der anderen Seite wissen wir auch, dass wir vermutlich nicht mehr so oft nach Alaska kommen werden. We will see… Vielleicht hilft uns ja da das Gold panning set 😀
Abends haben wir noch gegrillt und den mückenfreien Abend mit Arsène Lupin verbracht.





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