#57 Baden mit Wapitis am Lake Annette

Laut Wetterbericht erwartete uns an diesem Tag 30 Grad und Sonnenschein. An sich ja gutes Wetter, aber für uns einfach kein Wanderwetter. Wir hatten am Abend vorher schon beschlossen, daher den Tag ganz gemütlich mit Ausschlafen und draußen frühstücken zu starten.
Um 11:30 machten wir uns auf den Weg, denn wir wollten heute zum Jasper Lake fahren und uns diesen anschauen. Auf dem Weg stießen wir noch auf eine Horde Big Horn Schafe – die fehlten uns noch bei unseren Wildlife-Sichtungen, doch hatten wir sie eher auf dem Icefiels Parkway in ein paar Tagen vermutet. Am Jasper Lake angekommen, spazierten wir etwas im Wasser herum, doch war dieser See sehr kalt. Wir fingen ein paar kleine Fischies und machten uns dann aber wieder auf den Weg.
Für den heutigen Tag hatten wir uns nämlich was besonderes aufgehoben, was wir gestern und vorgestern extra nicht gemacht hatten – den Besuch von Lake Annette. Bereits 2019 hatten wir uns in diesen See verliebt, der für uns der schönste See ist, den wir bis jetzt gesehen hatten. Wir mussten mit dem Camper etwas weiter weg parken und packten Badesachen, Proviant und Handtücher ein. Denn schließlich stand auf Tinis Sabbatical-Bucketlist, dass sie in diesem See baden wollte. 2019 war Kilian bereits reingesprungen, doch da hatte der Gletschersee keine 14 Grad und darin zu baden, auch wenn die Farbe des Sees so verlockend ist, war für Tini keine Überlegung wert. Nun waren es aber 30 Grad, Sonne und schließlich stand es auf der To-Do-Liste… 😉 Am See angekommen staunten wir erneut über diesen wunderschönen See. Alleine deshalb lohnt sich ein Besuch des Jasper Nationalpark, so finden wir. Aber auch andere scheinen den See schön zu finden, denn die kleinen Beach-Abschnitte waren gut besucht. Wir suchten uns eine Bank und gingen schon mal mit den Füßen rein, als plötzlich ein Wapiti sich auch abkühlen wollte. Das war schon irgendwie skurril, zwischen den ganzen badenden Gästen auch diese riesigen Wapitis zu sehen.
Als die eine Wapitikuh an uns vorbeigezogen ist, kam Tinis Stunde und mit Stunde meinen wir Stunde. Während Kilian schon ewig drin gewesen und mittlerweile wieder trocken war, krebste sie immer noch umher und stand im hüfthohen Wasser. Dazu muss man aber sagen, dass der Gletschersee im Sommer zwar bis zu 18 Grad „warm“ wird, aber nur an der Wasseroberfläche. Unten an den Füßen und Beinen bleibts eisig. Irgendwann hatte sie es aber dann auch und ging einmal bis zum Hals unter, denn schließlich wollte der Punkt auf der Liste abgehackt werden. Wir hatten einen schönen Nachmittag am Lake Annette und machten uns glücklich (und mit leichtem Sonnenbrand) später wieder auf dem Weg zum Campingplatz. Auf dem Weg beschlossen wir bei den Rangern nachzufragen, ob ein Platz mit Strom für uns vorhanden wäre. Wir wussten zwar, dass wir dann einiges an Platzidylle einbüßen mussten, da die elektrischen Plätze eher einem größeren Parkplatz entsprechen, aber bei der Hitze ohne Schatten und ohne Markise wollten wir auf unsere Klimaanlage nicht verzichten. Wir hatten Glück und konnten für die letzten zwei Nächte noch einmal umsiedeln. Die Parkbuchten sind sogar relativ groß und während die Klimaanlage unser Auto abkühlte, setzen wir uns noch draußen etwas in den Schatten und lasen. Morgen würde es noch heißer bei 33 Grad werden, sagte der Wetterbericht und für uns war klar, dass wir auch morgen einen Badetag einlegen werden würden.













Leave a Reply