#38 Birkensirup und Waldbrandgefahr  

Nach drei Tagen und drei Nächten in Talkeetna machten wir uns heute weiter auf den Weg in den Norden nach Alaska. Wir wollten heute bis kurz vor den Denali Nationalpark fahren, so dass wir am darauffolgenden Tag nur eine Viertelstunde fahren mussten und wir so noch mehr Zeit am Eingang des Nationalparks hatten, wo es die meisten Wanderwege gab. 

Zuvor machten wir uns erstmal Frühstück und skypten mit unserer Familie und Freunden. Bis wir dann geduscht, den Camper abgeschlossen, Wasser aufgefüllt und gedumpt hatten, war es auch schon wieder 11:00. 

Auf dem Weg zurück zum Highway kamen wir noch an einem Birch Syrup Shop vorbei. Hier wurde selbst hergestellter Birkensirup verkauft, den man vorher auch verkosten konnte. Birkensirup schmeckt ähnlich wie Ahornsirup nur mit einem Schnuff Maggiwürze. 

Zurück auf den Highway kauften wir noch beim kleinen Supermarkt ein paar letzte Sachen wie Milch und Bananen. Es würde noch 4-5 Tage dauern bis wir wieder einen richtigen Supermarkt aufsuchen würden können. 

Die Strecke zum Denali NP von Süden kommend ist wirklich schön. Man hat besonders die ersten 100 Meilen Teile der Alaska Range  immer am Horizont zu sehen. Es gibt auch zwei Stopps in denen man bei gutem Wetter den Denali Berg mit seinen 6190m sehen kann. Wir konnten den Gipfel leider aufgrund der Wolken nicht erkennen, hatten aber das Glück Denalis Gipfel bereits in Talkeetna sehen zu können. 

Auf halber Strecke vibrierte und piepte plötzlich unser Handy ununterbrochen. Der Bezirk hatte Notfallhinweise über das Internet veröffentlicht, welche nun auf jedes Handy geschickt worden sind. Wir hatten das ganze schon mal in Florida und haben uns so erschrocken, weil wir dieses irrelaute Geräusch aus dem iPhone noch nie gehört hatten. Damals war ein Kind entführt worden und die Polizei hatte auf allen Smartphone in unmittelbarer Nähe die Mitteilung „Amber Alert“ geschickt und Details zum Auto des Entführers und Meilenanzahl des Highways geschickt. Wir hatten später erfahren, dass das Kind gesund und unversehrt am gleichen Tag wieder aufgefunden wurde. Nun piepte es aber wieder, weil ca. 50 Meilen vor uns ein Waldbrand entfacht war. Wir bekamen direkt Hinweise, an welchen Meilen das Feuer ist, wo Evakuierungsstationen aufgebaut werden und wo man sich melden könnte, wenn man weitere Informationen bräuchte. Wir hatten schon befürchtet, bald auf Waldbrände zu treffen, da es ungewöhnlich heiß in Alaska war und die Regierung bereits seit 30. Juni einen Fire Ban – also ein Verbot jegliches Feuer zu machen – ausgesprochen hatte. Selbst am 4th of July wurde in vielen Orten auf das Feuerwerk verzichtet. Der Waldbrand, vor dem wir nun gewarnt wurden, lag jedoch nicht auf unserer heutigen Route, da wir bereits kurz vor unserem Ziel waren.

Wir fuhren einen Campingplatz an, der nur wenige Meilen vom Eingang des Parks entfernt war und suchten uns einen passenden Spot für unseren RV aus. First things first wurde erstmal der Herd angeschmissen und Hotdogs gegessen. Danach erkundeten wir den Platz und schauten uns den angrenzenden Fluss an. 

Gegend Abend wurde der Platz auch etwas voller und wir „trafen“ – richtiger wäre „hörten“ – das erste Mal seit Wochen Deutsche. Seit wir Vancouver Island verlassen hatten, findet man immer weniger Deutsche. Seit dem wir das Yukon Territorium erreicht hatten und jetzt auch in Alaska haben wir (wenn es hochkommt) vielleicht eine Handvoll Deutsche gehört/gesehen, obwohl unsere Nation doch sonst überall rumschwirrt. 

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